Viele Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Gonorrhoe oder sogar AIDS können durch Analsex übertragen werden. Das gilt entgegen der verbreiteten Meinung nicht nur für den passiven, sondern auch für den aktiven Sexualpartner. Wie die Erreger in den Körper kommen und wie sie von dort wieder verschwinden, erklärt dieser Artikel.
Analsex: Gesundheitliche Risiken und Schwierigkeiten
Geschlechtskrankheiten werden meistens durch Körperflüssigkeiten übertragen, also zum Beispiel durch Sperma. Winzige Schleimhautverletzungen lassen die Erreger der Krankheiten dann in den Körper eindringen. Analsex bietet ein großes Risiko für solche Infektionen, weil oft unbemerkt Verletzungen entstehen und die Darmschleimhäute kaum vor Bakterien geschützt sind.
Durch Analsex übertragene Geschlechtskrankheiten werden häufig nicht erkannt, weil sie nicht getestet werden. Zum Einen wissen viele Menschen nicht, dass sich Krankheiten anal übertragen lassen. Zum Anderen ist Analsex immer noch ein Tabuthema in großen Kreisen und einige Personen möchten nicht aussprechen, dass sie sich gerne ins Hintertüchen penetrieren lassen.
Zuletzt haben Menschen bei einer Krankheit im Analbereich häufig keine Beschwerden oder die Symptome tauchen erst spät auf. Das macht es noch schwieriger, Infektionen überhaupt zu entdecken. Denn wer lässt sich schon auf einen Erreger testen, wenn er kein Problem hat?
Analsex: Welche Geschlechtskrankheiten werden übertragen?
Der anale Weg überträgt die gleichen Krankheiten wie auch sonst. Chlamydien beispielsweise treten am häufigsten im Analbereich auf, es gibt sogar eine Variante, die fast nur bei homosexuellen Männern auftritt. Dazu kommen Syphilis, Gonorrhoe und AIDS – Letzteres ist vor allem dann ein Problem, wenn der aktive Partner beim Sex HIV-positiv ist.
Chlamydien sind Bakterien, die verschiedene Infektionen auslösen können. Sie können sich an allen möglichen Stellen wie auch im After ansiedeln. Chlamydien zeigen sich bei Männern vor allem als wässriger, weißlicher Ausfluss aus dem Penis. Dazu können Schmerzen beim Urinieren und schmerzhafte Schwellungen kommen.
Auch die Krankheit Gonorrhoe, bekannt auch als Tripper, wird durch Bakterien verbreitet. Einige Tage nach der Ansteckung treten brennende Schmerzen beim Urinieren und eitriger Ausfluss aus. Dazu können Schwellungen und sogar Fieber kommen.
Syphilis zeigt sich in mehreren Stadien. Zunächst tritt ein Geschwür auf, anschließend schwellen die Lymphknoten an. Es kommt zu erhöhter Temperatur, Ausschlägen und Knötchen. Letztendlich ist es sogar möglich, dass sich schwere Organerkrankungen entwickeln.
Analsex Krankheiten: Wie kann man vorbeugen und behandeln?
Bei Verdacht auf eine Infektion nach dem Analsex sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nur ein Test auf Geschlechtskrankheiten kann echte Gewissheit liefern. Wichtiger Tipp: Je früher der Besuch beim Arzt stattfindet, desto besser ist die Krankheit auch behandelbar! Außerdem müssen alle Beteiligten und Sexualpartner Bescheid wissen.
Bei vielen Krankheiten, wie zum Beispiel Gonorrhoe und Chlamydien, wird der Test durch eine Analprobe durchgeführt. Hierbei entnimmt der Arzt mithilfe eines Wattestäbchens Zellen aus dem Anus und lässt sie im Labor auf Bakterien testen. Das AIDS verursachende HI-Virus hingegen lässt sich nur durch einen Bluttest feststellen.
Besonders groß ist das Risiko für eine Geschlechtskrankheit bei ungeschütztem Analverkehr. Deshalb sollte beim Geschlechtsverkehr immer ein Kondom benutzt werden! Auch wenn bei Analsex oder generell homosexuellem Verkehr keine Verhütung notwendig ist, wirkt ein Kondom der Verbreitung von Krankheiten entgegen. Und die Benutzung ist schließlich deutlich leichter als später ein Brennen im Schritt zu ertragen.