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Buchtipps: Klassiker der schwulen Literatur

Buchtipps: Klassiker der schwulen Literatur

Heute stelle ich Klassiker der schwulen Literatur vor. Ich lese sehr gerne. Vor allem bin ich immer auf der Suche nach besonderer Literatur. Mich interessieren vor allem schwule Bücher, die etwas anders sind, Geschichten, die berühren. Diese schwulen Bücher sollten in keiner Sammlung fehlen.

Literatur-Tipps: Schwule Bücher, die Du lesen musst

Die Welt der schwulen Literatur bietet unzählige Geschichten, die inspirieren, berühren und zum Nachdenken anregen. Insbesondere Bücher, die das Leben schwuler Männer in all seinen Facetten beleuchten, sind ein unverzichtbarer Teil dieses Spektrums. Ob romantisch, tragisch oder humorvoll – diese Klassiker der schwulen Literatur erzählen von Liebe, Identität, Freundschaft und der Herausforderung, sich selbst treu zu bleiben.

In dieser Liste stelle ich Dir einige der beeindruckendsten Bücher vor, die einen Platz in Deinem Bücherregal verdient haben. Lass dich von den Geschichten mitreißen und entdecke neue Perspektiven!

(Hinweis: Dieser Artikel enthält Empfehlungslinks. Wenn Du über diese Links eine Bestellung tätigst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis jedoch nicht!)

Armistead Maupin – Stadtgeschichten

Armistead Maupins Serie „Stadtgeschichten“ beschreibt den schwulen Lebensstil im San Francisco der 1970er und 1980er Jahre. Sie erschien zunächst als Serie in einer Zeitung. Die ersten vier Bände der Serie erschienen ursprünglich als Fortsetzungsgeschichten im San Francisco Chronicle, der fünfte Band im San Francisco Examiner. Die folgenden Bände wurden direkt als Roman veröffentlicht. So konnte der Autor Armistead Maupin schnell auf aktuelle Ereignisse wie die aufkommende AIDS-Epidemie reagieren und diese in die Handlung der Stadtgeschichten einfließen lassen.

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Ralf König – Der bewegte Mann

Bereits vor über 30 Jahren erschien dieser schwule Comic-Roman von Ralf König. Viele Buchhändler wussten damals noch nicht, dass es so etwas gibt. Das Buch wurde unerwartet ein Riesenerfolg und in viele Sprachen übersetzt. Auch die Verfilmung mit Til Schweiger, Katja Riemann und Joachim Król wurde ein großer Kinoerfolg (zu sehen auf Netflix) und läutete eine neue Ära in der deutschen Filmgeschichte ein.

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Bei Amazon findest du natürlich auch alle anderen schwulen Comics von Ralf König. Diese hier gefallen mir am besten:

Magnus Hirschfeld – Berlins drittes Geschlecht: Homosexualität um 1900

Der berühmte Sexualforscher Magnus Hirschfeld hat bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts das Leben der Homosexuellen in Berlin anschaulich und umfassend dargestellt. Das Buch ist ein eindrucksvolles Dokument homosexuellen Selbstbewusstseins vor dem Beginn des Nationalsozialismus. Vollständig überarbeitete Neuausgabe, herausgegeben und gestaltet von Michael Holzinger.

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Gad Beck – Und Gad ging zu David

Die Autobiographie eines schwulen Juden, der das 3. Reich in Berlin im Untergrund überlebt hat. Doppelt stigmatisiert, als Jude und Homosexueller, gelingt es Gad Beck inmitten des Nazi-Terrors, sein Leben zu meistern.

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Christopher Isherwood – A Single Man

Christopher William Bradshaw-Isherwood war ein englisch-amerikanischer Schriftsteller. Bekannt wurde er durch seine Berlin Stories, die die Grundlage für das Filmmusical Cabaret bildeten. Im Alter war er einer der ersten literarischen Vertreter der Schwulen- und Lesbenbewegung.

Sein Roman „A Single Man“ schildert einen Tag im November 1962: George lebt in einem Vorort von Los Angeles. Seit dem Tod seines Freundes Jim ist „American Utopia“ für ihn die Hölle auf Erden. Mühsam schleppt er sich durch den Tag: Er besucht einen Kurs am College, besucht seine beste Freundin, fährt durch die Gegend – und begegnet nachts am Strand einem jungen Studenten … Das Buch wurde 2009 von Tom Ford mit Colin Firth und Julianne Moore verfilmt.

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David Leavitt – Die verlorene Sprache der Kräne

Für Rose und Owen Benjamin scheint die Ehe, die sie seit siebenundzwanzig Jahren miteinander führen, ein sicherer Fluchtpunkt zu sein – bis ihr Sohn Philip sich zu seiner Homosexualität bekennt. Als Kind einer liberalen Zeit ist er bereit, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Er ahnt nicht, wie nachhaltig er damit die Ehe seiner Eltern in Frage stellt: Owen verlässt nämlich schon lange die häusliche Geborgenheit, um in Schwulenkinos flüchtige Sexabenteuer zu suchen, und auch Rose unterdrückt ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte. Mit dem Coming-out des Sohnes ist das häusliche Glück mit einem Schlag dahin.

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Ronald M Schernikau – Kleinstadtnovelle

„Kleinstadtnovelle“ wurde im Jahr 1980 erstmals veröffentlicht. Es ist ein subtiles Buch über die Schwierigkeiten, die eigene Persönlichkeit gegen festgeschriebene Normen und Werte durchzusetzen. Als schwuler Klassiker gefeiert und als eine der ersten Coming-out-Geschichten gerühmt, ist „Kleinstadtnovelle“ mehr noch präzise und vielschichtige Analyse der ausweglosen Situation Jugendlicher in einer Gesellschaft, die nur auf Anpassung und Stillstand, nicht auf Veränderung und Fortschreiten gerichtet ist.

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Edmund White – City Boy: Mein Leben in New York

In den 1960er und 1970er Jahren war New York eine gefährliche, chaotische und turbulente Stadt. Es war die Stadt von William Burroughs, Susan Sontag, Robert Mapplethorpe und Edmund White. Mit schonungsloser Offenheit, mit Witz und Eleganz beschreibt White in seinen Erinnerungen das Leben der Bohème dieser bewegten Jahre an einem Ort, an dem alles möglich schien. Dieses Buch beschreibt die lebendige Künstler- und Intellektuellenszene und die berauschende Atmosphäre New Yorks mit beeindruckender Klarheit, Brillanz und einem unvergleichlichen Gespür für den Augenblick.

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Hubert Fichte – Versuch über die Pubertät

In diesem autobiografisch gefärbten Entwicklungsroman beschreibt Hubert Fichte Pubertät als verzweifelte Einübung des Jugendlichen in die fremde Realität der Erwachsenen. Pubertät wird in einem weit gespannten Sinn verstanden: Sie bedeutet nicht nur das Ende der Kindheit, sondern schließt den schmerzlichen Erkenntnisprozess mit ein, dass der persönlichen Entwicklung, vor allem eines jungen Homosexuellen, durch Gesellschaft und Umwelt Grenzen gesetzt sind. Mit diesem Buch wurde Fichte zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit als schwuler Autor präsent.

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“Ruf mich bei deinem Namen” von André Aciman

Eine leidenschaftliche und poetische Erzählung (auch bekannt unter dem Originaltitel “Call me by your name”) über die erste Liebe zwischen dem 17-jährigen Elio und dem etwas älteren Oliver an der italienischen Riviera. Ein Muss für alle, die sich in intensiven Gefühlen und wunderschöner Prosa verlieren möchten.

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“Giovannis Zimmer” von James Baldwin

Dieser klassische Roman erforscht die komplexen Gefühle von Liebe, Schuld und Identität eines amerikanischen Mannes in Paris, der eine intensive Beziehung mit dem italienischen Barkeeper Giovanni beginnt.

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“Die Mitte der Welt” von Andreas Steinhöfel

Ein berührender Coming-of-Age-Roman über den 17-jährigen Phil, der in einer ungewöhnlichen Familie aufwächst und sich mit Fragen zu Liebe, Freundschaft und seiner eigenen Sexualität auseinandersetzt.

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“Das eiserne Herz des Charlie Berg” von Sebastian Stuertz

Ein abenteuerlicher Roman über Musik, Liebe und Selbstfindung, der auch LGBTQ-Themen aufgreift und mit skurrilem Humor und tiefgründigen Charakteren überzeugt.

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“Der Schatten des Windes” von Carlos Ruiz Zafón

Obwohl nicht ausschließlich ein LGBTQ-Roman, enthält diese mysteriöse und packende Geschichte Elemente, die die Vielfalt menschlicher Beziehungen und Gefühle beleuchten.

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“Ein Junge namens Weihnachten” von Matt Haig

Eine herzerwärmende Geschichte über Hoffnung und Freundschaft. Während es sich um ein modernes Märchen handelt, zeichnet sich Haigs Werk durch inklusive Charaktere und universelle Botschaften aus.

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Warum sind schwule Bücher so wichtig?

Sichtbarkeit

Schwule Literatur bietet Raum für Geschichten, die in der Vergangenheit oft ignoriert oder marginalisiert wurden. Diese Bücher ermöglichen es, homosexuelle Charaktere und ihre Erfahrungen ins Zentrum zu rücken, anstatt sie in Nebenrollen zu verstecken. Sie schaffen ein Bewusstsein dafür, dass Liebe, Identität und Beziehungen in ihrer Vielfalt genauso wichtig und erzählenswert sind wie jede andere Erfahrung.

Durch diese Sichtbarkeit wird die Gesellschaft sensibilisiert und Vorurteile können abgebaut werden. Darüber hinaus trägt die Darstellung unterschiedlicher Lebensrealitäten dazu bei, die Geschichte und die Kämpfe schwuler Männer zu dokumentieren und zu bewahren.

Identifikation

Für schwule Leser sind solche Geschichten oft eine Möglichkeit, sich selbst in der Literatur wiederzuerkennen. Gerade in einer Welt, die über Jahrzehnte heteronormativ geprägt war, kann es eine unglaubliche emotionale Erleichterung sein, Figuren zu finden, die ähnliche Herausforderungen, Freuden und Kämpfe erleben.

Ob es um das Coming-out, die erste Liebe oder den Umgang mit gesellschaftlichem Druck geht – schwule Literatur bietet Identifikationspotenzial und vermittelt das Gefühl, nicht allein zu sein. Das kann gerade für junge Leser in der Selbstfindung von unschätzbarem Wert sein.

Inspiration

Literatur hat die Kraft, Menschen zu inspirieren. Schwule Geschichten zeigen nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Erfolge, die Liebe und die Widerstandskraft homosexueller Menschen. Sie ermutigen dazu, authentisch zu leben und für die eigenen Träume und Wünsche einzustehen.

Sie regen auch Leser außerhalb der Schwulenszene an, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen und Empathie zu entwickeln. Sie inspirieren zu Offenheit und Akzeptanz – sich selbst und anderen gegenüber.

Mehr Lesetipps

Welches ist Dein schwules Lieblingsbuch, das noch in diese Liste gehört? Poste Deine Empfehlung für homosexuelle Literatur per Kommentar. Ich freue mich auf deine Lesetipps!