Es ist leider kein großes Geheimnis, dass in bestimmten Kreisen der Schwulenszene Drogen schlicht dazu gehören. Sie werden von homosexuellen Männern konsumiert, um die Intensität ihrer Erlebnisse zu erhöhen – vor allem bei Party und Sex. Natürlich gibt es für Betroffene zahlreiche weitere (vermeintliche) Gründe, um Drogen zu konsumieren, auch in der Schwulenszene. Hier soll es aber nicht um eine umfassende Betrachtung des Status Quo , sondern vor allem um die damit einhergehenden Gefahren gehen.
Welche Gay-Drogen werden in den schwulen Szene konsumiert?
Zunächst einmal muss man sich damit auseinandersetzen, welche Drogen in der Schwulenszene besonders häufig konsumiert werden. Das sind nach aktueller Einschätzung vor allem diese Drogen:
- Speed
- Ketamin
- Ecstasy
- Kokain
- GHB/GPL
- Methadon
Welche Wirkung haben diese Drogen?
Hier ein kurzer Abriss dessen, welche Wirkung diese einzelnen Drogen jeweils beim Menschen zeigen:
Speed
“Speed” ist schlicht ein anderer Name für Amphetamin. Dieses hat eine stark aufputschende und stimulierende Wirkung. Die Droge wirkt appetithemmend und bei höherer Dosis euphorisierend. Speed senkt das Schlafbedürfnis auf ungesunde Weise. Es erhöht zudem Aggression und Risikobereitschaft, bei gleichzeitigem Senken des Schmerzempfindens. Oft werden zum “Runterkommen” weitere Drogen konsumiert, wie Cannabis.
Ketamin
Eigentlich ist Ketamin ein Mittel aus der Anästhesie. Es bewirkt Dissoziationen, also eine vermeintliche Loslösung des Geists aus dem Selbst. Raum und Zeit werden verzerrt wahrgenommen. Neben Halluzinationen kann es auch zu einem Gefühl der “Verschmelzung” mit der Umwelt kommen. Risiko ist vor allem eine psychische Abhängigkeit bei längerer Nutzung außerhalb des klinischen Bereichs.
Ecstasy
Ecstasy ist eine besondere Form des Methylamphetamins, besonders bekannt als Partydroge. Es hellt die Stimmung ungemein auf und verstärkt den Wunsch nach sozialem Umgang. XTC, wie die Droge auch genannt wird, bewirkt aber häufig auch Panikattacken oder in selteneren Fällen Halluzinationen. Zudem kann es zu gesteigerter Aggressivität kommen. Wie bei anderen Amphetaminen auch, werden Hunger- und Durstgefühle kaum noch wahrgenommen, was insbesondere bei ausgiebigem Tanzen und Feiern rasch gesundheitlich bedenklich werden kann.
Kokain
Kokain macht zwar “nur” psychisch und nicht physisch abhängig, dies aber in starkem Maße. Es handelt sich um eine stark euphorisierende und Selbstvertrauen stärkende Droge, die aber viele gesundheitliche Schäden bewirken kann: Von erhöhter Pulsfrequenz bis hin zum Hirninfarkt. Das durch den Konsum induzierte Hochgefühl wird oft gefolgt von schweren Depressionsgefühlen.
Crystal Meth
Crytal Meth ist ebenfalls ein besonders wirksames Methamphetamin, das schon im Zweiten Weltkrieg als “Panzerschokolade” zum Einsatz kam und heute eine populäre Partydroge darstellt. Es ist eine der am schnellsten Leben zerstörende Droge überhaupt. Hohes Abhängigkeitspotenzial, da Euphorie verursachend. Sexuelles Verlangen wird gesteigert, Schlafbedürfnis vermindert.
GHB/GPL
Sehr unterschiedliche Wirkweise je nach Typ Mensch und Dosierung. Von Euphorie über Entspannung bis zu Schläfrigkeit ist alles möglich. Dennoch ebenfalls als Droge auch in der Schwulenszene beliebt. Dabei ist gerade hier die Gefahr einer Überdosierung sehr hoch. Insbesondere in Kombination mit Alkohol große Gefahr eines Kollaps bis zur Lebensgefahr.
Methadon
Bekannt als Heroin-Ersatzstoff, dem da süchtigmachende “Kick-Erlebnis” fehlt. Allerdings wirkt es dennoch stark schmerzstillend. Außerdem kann es vor allem in Kombination mit weiteren Rauschmitteln tödlich sein.
Gay-Szene: Wo werden Drogen konsumiert?
Da gibt es im Prinzip keine Einschränkungen. Die Drogen werden gerne und häufig in Gay Clubs oder auf schwulen Partys konsumiert. Zudem werden die Substanzen gerne beim sogenannten Chemsex eingesetzt – wenn man also bewusst vor dem Gay-Sex Drogen nimmt, um die Erlebnisintensität zu steigern.
Je häufiger jemand Drogen konsumiert, desto rascher fallen die Hemmschwellen, derartige, oft euphorisierende Drogen auch unabhängig vom Anlässen wie Partys oder Events zu konsumieren. Problematisch ist dabei vor allem die in bestimmten Kreisen der Gay-Szene ausgeprägte Toleranz gegenüber derartigen Drogenkonsum. Denn wie bereits angerissen, besitzen alle diese Drogen große Risiken für die Gesundheit.
Welche Gefahren gehen vom Konsum dieser Gay-Drogen aus?
Die konkreten einzelnen Gefahren der Drogen wurden oben schon im Detail dargestellt. Fast allen gemein ist eine erhöhte Risikobereitschaft und eine euphorisierende Wirkung, welche im Zusammenspiel den Konsumenten oft auf sehr riskante Weise leichtsinnig handeln lassen. Das kann vermehrt zu Unfällen und weiteren gefährlichen Situationen führen. Werden Drogen beim Sex konsumiert, sinkt zudem die Bereitschaft, sich angemessen beim Geschlechtsverkehr mit zuvor unbekannten Männern zu schützen.
Das führt zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr mit sexuell übertragbaren Krankheiten, wie z.B. HIV und Hepatitiden, was langfristig ebenfalls zu großer Beeinträchtigung der eigenen Gesundheit führt. Insofern sind die in der Schwulenszene konsumierten Drogen nicht nur durch die per se auf den Körper ausgeübte Wirkung gefährlich – vom Hirninfarkt bis zum Kollaps – sondern auch in der das durch sie bewirkte Verhalten, das viel größere Risiken bereit ist zu akzeptieren. Ein Aspekt, der gerade auf die homosexuelle Szene in Bezug auf riskantes Verhalten beim Sex zutrifft, welcher in anderen Gesellschaftsbereichen bei ähnlichem Drogenkonsum fehlt.
Schwule Drogen: Wo findet man Hilfe?
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