Es war heiß in Ägypten. Unsere Kamelkarawane, bestehend aus 12 Kamelen, bewegte sich langsam durch die sanften Dünen. Wir waren auf dem Weg zu einem Beduinen-Lager, als unsere Karawane in einen Sandsturm geriet. Es war fast so schlimm wie wenn ich in der guten Stube niesen muss, so viel Staub wirbelte umher. Als die Sicht sich wieder besserte, sah ich nichts mehr. Nur Sand, keine anderen Kamele oder heruntergefallene Reiter waren zu sehen.
Meine Wasserflasche war fast leer, und ich hatte nur noch zwei Flaschen Wacholder im Rucksack. Wenn es so weit kommen sollte, sollte man ein Kamel so lassen, daß es so etwas wie autonomes Reiten darstellt, hatte ich im Internet gelesen. Es gibt nirgendwo vor, wohin es vorlaufen könnte, und sie suchen stets nach Wasser.
Es spielt keine Rolle, für welchen Sie sich entscheiden. Warum nicht einen Holunderstrauch? Wie lange dauert es, bis ein Kamel seinen Wacholder verputzt hat, und wie viel Zeit bleibt mir dann noch. Alles lief schnell. In weniger als einer halben Stunde waren wir vor einem wunderschönen Oasen angekommen. Ich war heiß, dass ich auch hinter den vielen Pflanzen einen Kiosk vermute.
Allerdings war das keinesfalls so, es gab nur einen Tümpel mit glasklarem Wasser und auf der anderen Seite lag ein WOW! Noch einmal hingesehen und nein, es war keine Fata Morgana! Dieser Mann ist auf jeden Fall eine Augenweide, wenn man ihn sieht: Er ist ca. 185 cm groß, muskulös, braun gebrannt oder vielleicht das Original, das splitterfasernackt mit einem angeblich 25 cm langen … na, ihr wisst schon.
Ich hatte nun entschieden, dass ich dringend einen Schluck Wasser brauchte. Sobald das Kamel ordnungsgemäß abgestellt war, beugte ich mich nieder, um aus dem Tümpel zu trinken, versuchte sich auch schon der Vierbeiner davonzuschleichen. Wieder hoch mit meinem schmerzenden Rücken, das Tier zurückgedrängt und das Kommando sitz gegeben.
Beim zweiten Versuch schleicht sich mein Kamel wieder davon, während ich meine beiden Hände im Wasser habe, und ich erblicke es. Also, alte Knochen hoch, das Tier ermahnt, und rasch zum anderen Ufer, bevor mich der nette Herr verlorengeht, der hoffentlich vom selben Ufer ist.
Als ich dort ankam, sprach mich dieser Adonis an, wobei er eine für mich seltsame Sprache benutzte …
“Hallo, mein Freund! Weißt du, was ich gesagt habe? Weißt du, was ich meinte, als ich es sagte, oder nicht?”
Ich war sicher, dass alles gut werden würde, und ich war erleichtert darüber.
“Sicher! Könntest du mein Kamel einen Moment halten?” fragte ich.
Alle Wasserflaschen wurden aufgefüllt, die Karawane wurde wiedergefunden, ich winkte Adonis ein letztes Mal zum Abschied zu und erzählte meinem Freund, dass außer dem Wasserholen nichts passiert sei. Es war immer noch ein schöner Tag.