Tom Rockets
Geschlechtskrankheiten Sperma

Welche Geschlechtskrankheiten werden durch Sperma übertragen?

Sexuell übertragbare Krankheiten gibt es viele. Auf welchem Wege diese ganz konkret übertragen werden, unterscheidet sich aber je nach Krankheit. Das kommt auch auf den Ursprung der jeweiligen Krankheit an, also ob es sich um Bakterien, Viren oder Parasiten handelt, die in den Körper des Sexualpartners gelangen könnten. Geschlechtskrankheiten bezeichnen hingegen allein Krankheiten, die durch Geschlechtsverkehr oder sehr ähnliche Praktiken übertragen werden können. Häufigster Übertragungsweg von männlicher Seite aus ist dabei das Sperma. Dabei ist es irrelevant, ob sich die Erreger nur in der eigentlichen Samenflüssigkeit oder in dem stets damit zusammen ausgeschiedenen sonstigen Sekret befindet. Welche Geschlechtskrankheiten sind durch Sperma übertragbar? Hier eine Übersicht dazu.

Geschlechtskrankheiten Sperma: Viren und Bakterien lösen Krankheiten aus

Eine jüngste Studie ermittelte nicht weniger als 27 verschiedene Virentypen, die im Sperma vorkommen können. Dazu zählt allen voran das HI-Virus, aber auch andere lebensgefährliche Viren wie das Zika-Virus. Das ergibt folgende, unvollständige Liste teils äußerst bedrohlicher Krankheiten.

Diese Geschlechtskrankheiten werden durch Sperma übertragen

  • HIV (was zu AIDS führt)
  • Zika-Virus
  • Ebola-Virus
  • Hepatitis A, B und C
  • Herpes genitalis
  • Grippe-Viren
  • Zytomegalie
  • Röteln
  • Sars

Wichtig dabei ist, dass sich diese Viren sehr lange und oft ohne Wissen des Betroffenen im Sperma halten können. Das heißt, auch, wenn der Träger dieser Viren ansonsten eigentlich nicht mehr infektiös ist, kann dies für sein Sperma noch sehr lange nach der eigentlichen Erkrankung bzw. Infektion gelten. Beim Zika-Virus wurden diese zum Beispiel noch sechs Monate nach dem Abklingen der Erkrankung im Sperma festgestellt. Wie lange die einzelnen Virentypen genau im Sperma überleben können, ist für viele Krankheiten noch gar nicht geklärt.

Bei den durch Bakterien ausgelösten Krankheiten sind es die „klassischen“ Geschlechtskrankheiten, die durchs Sperma übertragen werden können. Hier eine ebenfalls unvollständige Liste dieser Krankheiten.

  • Syphilis
  • Gonorrhoe (Tripper)
  • Weicher Schanker
  • Chlamydien

Sowohl bei durch Bakterien als auch durch Viren ausgelösten Geschlechtskrankheiten muss jedem, der aktiven Sex betreibt, klar sein, dass man

  1. einem Menschen in der Regel nicht ansieht, ob er ein Virus oder Bakterien in sich trägt und
  2. es noch viel mehr als die hier genannten, häufigsten Krankheiten dieser Art gibt.

Ist Coronavirus durch Sperma übertragbar?

Ob das neuartige Corona-Virus, das die Krankheit Covid-19 auslöst, ebenfalls sexuell bzw. durch Sperma übertragbar ist, ist zurzeit noch nicht geklärt. Es gibt aber in einer chinesischen Studie Hinweise darauf, dass das Corona-Virus auch im Sperma infizierter Männer vorhanden ist, wenn auch offenbar nicht automatisch bei allen. Ob es im Sperma dann auch ansteckend ist, wird allerdings als eher unwahrscheinlich angesehen – ohne dass hierzu eine gesicherte Aussage gemacht werden kann.

Wie kann man sich vor Geschlechtskrankheiten im Sperma schützen?

Der einfachste Schutz vor Geschlechtskrankheiten, die durch Sperma übertragen werden, wäre natürlich, einfach abstinent zu bleiben. Da das aber für die allermeisten Menschen keine ernsthafte Option ist, ist der wirksamste Schutz, stets Kondome beim Geschlechtsverkehr und allen ähnlichen Praktiken zu verwenden.

Zudem sollte man vermeiden, dass Sperma in jegliche Körperöffnungen gerät und auch nicht auf kleine Wunden, die auf der Haut oft so klein sein können, dass sie vom menschlichen Auge kaum wahrnehmbar sind. Insofern gilt es, jeglichen Kontakt des Sexualpartners mit dem Sperma zu vermeiden. Und dafür sind eben Kondome das beste Mittel – auch wenn es nicht um Sexualpraktiken geht, bei denen keine Empfängnisverhütung nötig wäre.

Gegen Hepatitis A und B sowie gegen HPV gibt es zudem wirksame Impfungen. Eine derartige Impfung ist dringend angezeigt, für den Fall, dass man Sex mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern hat oder dies wahrscheinlich ist.